Marienfeier in Einsiedeln
In seiner Predigt führte der Bischof unter anderem aus:
„Vor 60 Jahren wurde Ungarn überfallen, über Nacht besetzt. Ich war damals Unterpräfekt und machte meine Runde in der Nacht. Und auf einmal hörte ich reden, und ich dachte: Die schwatzen in der Nacht, denen gehört eine Strafe. Aber bevor ich die Türe auftat, horchte ich: Heilige Maria, Mutter Gottes, bitte für uns Sünder. Diese jungen Menschen beteten in der Nacht den Rosenkranz für die Kirche in Ungarn.
Das Gebet für die Kirche überall, wo sie verfolgt wird. An vielen Orten sterben täglich Brüder und Schwestern wegen des Glaubens. Und in den Briefen, die Bischöfe aus Syrien den europäischen Bischöfen schicken, kommt immer wieder der Vorwurf: Ihr vergesst uns. Wir leiden bis zum Tod und ihr vergesst uns. Wir dürfen diejenigen nicht vergessen, die wegen ihres Glaubens verfolgt werden. Wir dürfen eigentlich im Gebet niemand vergessen. Und dazu hilft uns Maria, die niemand vergisst.“
Die Nachmittagsandacht leitete P. Philipp Steiner, die Predigt hielt P. Benno Mikocki. Er erinnerte an die Worte Mariens in Fatima: „Betet den Rosenkranz, um den Frieden zu erlangen.“ Angesichts der ernsten Weltlage sei dieses Wort höchst aktuell. Allerdings soll die Weisung der Päpste Paul VI. und Johannes Paul II. bedacht werden: „Der Rosenkranz ohne Betrachtung ist ein Körper ohne Seele.“ Das kommende Lutherjahr sei für uns Katholiken eine Mahnung, der Betrachtung des Wortes Gottes mehr Zeit zu schenken: auch ein Beitrag zur Einheit der Christen.
Es gäbe etwa zwei Milliarden Christen. Sollten diese nicht mehr zu Frieden und Gerechtigkeit in der Welt beitragen? Aus der Gemeinschaft mit Jesus und seinem Wort und mit der Hilfe der Gottesmutter könnten sie dies.
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