Jubiläums-Wallfahrt nach Mariazell
Dort, vor der Statue der „Magna Mater Austriæ“, der Schutzfrau Österreichs, hatte der Franziskanerpater Petrus Pavlicek im Sommer 1946, unmittelbar nach Ende des Zweiten Weltkriegs, den Ruf vernommen, eine Gebetsgemeinschaft für die Freiheit Österreichs und den Frieden in der Welt zu errichten*. Unter dem Leitwort „Beten für den Frieden“ verband P. Petrus Millionen Menschen in vielen Ländern der Welt in einem Apostolat, in dem viel Segen zu erbitten möglich war, zuerst für Österreich, später über alle Grenzen hinweg. „Geeintes Gebet ist eine Macht, die Gottes Barmherzigkeit auf diese Welt herabzieht.“ (P. Petrus Pavlicek). Heute ist der Rosenkranz-Sühnekreuzzug eine in 132 Ländern der Welt verbreitete Gebetsgemeinschaft, in der mehrere hunderttausend Menschen im Gebet um den Frieden in der Welt miteinander verbunden sind.
Rund 500 Wallfahrer waren in mehreren Bussen von Wien nach Mariazell unterwegs, die geistliche Leitung des Tages oblag P. Benno Mikocki OFM. Der Mariazeller Superior, P. Michael Staberl OSB, hieß die Pilger im Heiligtum willkommen und ging in seiner Begrüßung auf die langjährige Verbundenheit des RSK mit Mariazell ein, zuerst in P. Petrus, aber auch durch Kardinal König, der den RSK statuarisch errichtet hatte. Im Fürbittgebet der Pilgermesse wurde noch weiterer RSK-Gründungsväter gedacht, unter ihnen Außenminister Leopold Figl und Bundeskanzler Julius Raab.
Nach einer Nachmittags-Andacht am Gnadenaltar führte die Wallfahrt zur Feier der Marienvesper in die Basilika von Klein-Mariazell. Von dort nahmen die Pilger ihren Weg zurück nach Wien.
In seinen Predigten berührte P. Benno verschiedene Aspekte, so die Sehnsucht und das beherzte, täglich neu in den Blick genommene Streben nach dem Himmel, den Wert und das Vermögen des betrachtenden Rosenkranzgebets, die Bereitschaft, den je eigenen Lebensstil immer wieder zu hinterfragen und zu korrigieren, auch vor dem Hintergrund der Sühne, sowie, damit verbunden, den Wunsch nach persönlichem inneren Frieden, Frieden mit sich selbst, als wesentlichen Beitrag des Einzelnen zum Frieden in der ganzen Welt.
Die RSK-Wallfahrt war Teil des Jubiläums „100 Jahre Fatima – 70 Jahre RSK“. Das ganze Jahr hindurch gibt es ein Programm, in dem neben liturgischen Feiern verschiedene thematische Bezüge sowie die Attraktivität des Programms für möglichst Viele berücksichtigt sind (Infos unter www.rsk-ma.at).
* Lesen Sie zur RSK-Gründung den Artikel „Die Ribisel des P. Petrus“
Text: Thomas Dolezal