Festgottesdienst zum 70. Gründungsjubiläum des RSK
Die Messe in der Franziskanerkirche leitete Franziskaner-Provinzial Oliver Ruggenthaler. Der RSK geht auf den Wiener Franziskaner Petrus Pavlicek (1902- 1982) zurück, der sich um eine Verbreitung der marianischen Frömmigkeit von Fatima in Österreich bemühte. Historisch waren dabei die Höhepunkte die großen RSK-Prozessionen mit der Fatima-Statue 1953, 1954 und 1955, an denen jeweils ca. 80.000 Menschen – jeweils mit Bundeskanzler Julius Raab und Außenminister Leopold Figl an der Spitze – teilnahmen.
Zeitgleich mit der Feier am Sonntag in Wien fand im portugiesischen Fatima ein großer Kindergottesdienst zum Festtag der Hirtenkinder statt. In Fatima war nach katholischem Glauben vor 100 Jahren die Gottesmutter den Hirtenkindern Francisco Marto, Jacinta Marto und Lucia dos Santos erschienen. Papst Franziskus reist deshalb zum Jubiläum am 13. Mai in den berühmten Pilgerort.
Der langjährige Leiter des RSK, P. Benno Mikocki, betonte in seiner Ansprache, dass "geeintes Gebet eine Macht ist". Als vor einem Jahr der syrische Franziskaner P. Ibrahim aus Aleppo einige Zeit im Wiener Kloster verbracht habe, sei die Idee zu einem großen Gebet für ein Ende des Bomben- und Häuserkriegs in der geteilten Stadt aufgekommen. "Über 100.000 haben mitgebetet", so Mikocki. Mittlerweile seien der Krieg und die Teilung zumindest in Aleppo beendet.
Mikocki hob hervor, dass der RSK ebenso wie der Papst und die Kirche immer auch "politisch" sei, weil – wie Franziskus sage – "gesellschaftlicher Einsatz eine besondere Form der Nächstenliebe ist". Die Gebetsanliegen des RSK seien immer auch solche über Weltfrieden, Versöhnung und insofern "Politik" gewesen.
Wesentlich sei, dass es bei Initiativen wie dem RSK nicht bei einer Rückschau in die Vergangenheit bleibe, sondern dass die Gegenwart im Mittelpunkt stehe. Heute sei die Neuevangelisierung das wichtigste Anliegen, verbunden mit einer Übersetzung und Verständlichmachung des Glaubens für die Jugend. Viele trauten sich nämlich nicht zuzugeben, dass sie die Inhalte des Evangeliums und der kirchlichen Verkündigung gar nicht verstehen, wies der Franziskaner und frühere Volksmissionsprediger in der vollen Franziskanerkirche hin.
Vor der Messe gab es die traditionelle RSK-Sühneandacht. Der Gottdienst endete mit einer Statio vor Fatimastatue. Es erklang die Mariazeller Messe von Joseph Haydn.
Einen ausführlichen Artikel zur Wahl der Mariazeller-Messe - eingebettet in geschichtliche Ereignisse des RSK - finden Sie im Artikel "Die Ribisel des P. Petrus und Haydns Mariazeller-Messe".
Der Kultursender Österrreich 1 (ORF Radio) hat über das 70 Jahr-Jubiläum einen kurzen Beitrag in der Sendung "Religion aktuell" vom 20. Februar gebracht. Hier können Sie etwas über die Sendung nachlesen.
Große Wallfahrten nach Fatima
Der RSK und weitere kirchliche Initiativen veranstalten aus Anlass der Jubiläen dieses Jahres auch Wallfahrten nach Fatima. Große Teilnehmerzahlen werden zur offiziellen RSK-Wallfahrt nach Fatima (9.-14. Juni - breits ausgebucht!), zur Wallfahrt der Diözese Eisenstadt mit Bischof Zsifkovics (16.-20. August; aktuell.martinus.at) und zur Wallfahrt des österreichischen Zweigs des internationalen Hilfswerks "Kirche in Not" (11.-16. September; www.kircheinnot.at) erwartet.
Vom Beginn an war die RSK-Gebetsgemeinschaft in besonderer Weise mit Fatima verbunden, denn Gründer Petrus Pavlicek war in amerikanischer Kriegsgefangenschaft 1944 in Cherbourg erstmals auf eine Schweizer Kleinschrift mit Informationen über die Marienerscheinungen von Fatima gestoßen. Ein Jahr nach Kriegsende konnte Pavlicek in Mariazell für die glückliche Heimkehr aus der Gefangenschaft danken.
In Mariazell vernahm er im Sommer 1946 eine innere Stimme, die ihn aufrief, etwas für die Freiheit des in Besatzungszonen geteilten Österreich und für den Frieden in der damals vom beginnenden Kalten Krieg gekennzeichneten Welt zu tun. Im Laufe eines halben Jahres reifte in Pater Petrus der Plan, eine Gebetsgemeinschaft zu gründen.
Als eigentliches Gründungsdatum des RSK gilt das Fest Mariä Lichtmess (2. Februar) des Jahres 1947. Als Pavlicek etwa 500 Mitglieder gesammelt hatte, suchte er die kirchliche Zustimmung. Kardinal Theodor Innitzer, damals Wiener Erzbischof, gab sie im November 1947 bereitwillig.
Die Statuten des RSK wurden in den vergangen Jahren erneuert und von Kardinal Christoph Schönborn bestätigt. Im Rahmen dieser Erneuerung wurde auch der Name der Gebetsgemeinschaft ergänzt. Er lautet seither "Rosenkranz-Sühnekreuzzug um den Frieden der Welt/RSK-Gebetsgemeinschaft für Kirche und Welt".
Seit 1. Oktober 2014 ist Traude Gallhofer Vorsitzende des neu eingesetzten Vorstandes des "Rosenkranz-Sühnekreuzzuges um den Frieden in der Welt", nachdem dessen jahrzehntelanger Leiter Benno Mikocki altersbedingt die Hauptverantwortung abgegeben hatte. Kardinal Schönborn ist statutengemäß als Wiener Orts-bischof für den RSK rechtlich und der Salzburger Erzbischof Franz Lackner für die spirituelle Begleitung zuständig.
Quelle: kathpress + RSK
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