"Sorgt euch nicht ängstlich"
Am 21. Oktober fand die jährliche Marienfeier in München in der Pfarrkirche der Franziskaner St. Anna statt. Pfarrer Pius Schmidt, vom Vorstand des Rosenkranz-Sühnekreuzzuges, betete mit den Gläubigen, die aus München und Umgebung kamen, den Rosenkranz. Anschließend feierte Pfarrer Schmidt die hl. Eucharistie und hielt auch die Predigt.
Sein Anliegen war es gewesen, zu sagen: „Wir dürfen uns in der derzeitigen Situation nicht total verunsichern lassen oder gar innerlich lähmen lassen. Das Leid in der Ukraine, in Israel, im Gazastreifen, ist unermesslich groß und die Situation ist komplex.
Wir haben das Gefühl, keinen Einfluss auf die Situation mehr zu haben. In dieser Situation gibt es zwei große Versuchungen. Die erste Versuchung ist: Wir sind ohnmächtig! Wir können nichts dagegen tun, wir verlieren das Vertrauen auf Gott.“
Der Prediger erinnerte in seiner Ansprache an das Wort Jesu: „Sorgt Euch nicht ängstlich! Die ängstliche Sorge kann die Saat des Evangeliums ersticken! Natürlich sollen wir uns mitsorgen. Wir brauchen eine klare Nüchternheit. Aber es gilt: Sorgt euch nicht ängstlich, - sondern sorgt euch mit Vertrauen! Nehmt eure Ängste und Sorgen ins Gottvertrauen hinein. Und der erste Ausdruck unseres Gottvertrauens ist das Gebet. Gott ist nicht machtlos. Er hat die Welt noch in seiner Hand. Wenn wir auf die Glaubensgeschichte des Gottesvolkes zurückschauen, erkennen wir, dass Gott auch aus großen Gefahren gerettet hat. Wir sind niemals nur den irdischen Mächten ausgeliefert!
Die zweite Versuchung in unserer derzeitigen Situation lautet: Beten hilft auch nicht! Selbst Gott ist ohnmächtig. Sein Arm ist zu kurz, um unsere heutige Not zu wandeln.“
Im Mittelpunkt dieser Marienfeier stand die Unterweisung Jesu über das Bittgebet. (Lk 11,9): "Bittet und es wird euch gegeben; sucht und ihr werdet finden; klopft an und es wird euch geöffnet. Denn wer bittet, der empfängt; wer sucht, der findet; und wer anklopft, dem wird geöffnet. Diese Lektion aus den Unterweisungen Jesu über das Bittgebet gehört zu den wichtigsten im ganzen Evangelium. Es geht um die Erhörungsgewissheit unserer Gebete. Unser Gebetseifer lässt nach, wenn die Erhörungs-gewissheit schwindet, wenn wir nicht mehr glauben, dass unsere Gebete erhört werden, allerdings nicht immer so, wie wir wollen. Aber immer schenkt er uns seinen Geist und seine Gesinnung, damit wir aus seinem Geist heraus den Anliegen unserer Welt die Stirne bieten. Gerade den treuen Betern des RSK steht diese Verheißung Jesu vor Augen, dass Gott unser Bitten erhört.“
Es gab nach der Feier auch frohe Begegnungen und Gespräche mit den Besuchern und brachte dadurch die Gebetsgemeinschaft zum Ausdruck.