"Das beste Sanatorium ist das offene Herz Jesu"
Zu Beginn "der Feierstunde mit dem Heiland" schenkte P. Oliver Ruggenthaler, Guardian des Wiener Franziskanerklosters, P. Benno ein besonderes Gedenken. Der vormalige geistliche Leiter des RSK ist ja am 21. April diesen Jahres verstorben.
Zahlreiche kranke und ältere Menschen waren der Einladung des RSK zur Lourdes-Feier gefolgt. Alle liturgischen Rituale dieser Feier sollten der Stärkung auf einem oft mühsamen Weg der Krankheit und des Alters dienen: die Besprengung mit Lourdes-Wasser bei der Tauferneuerung, die Texte aus der Heiligen Schrift, die Lichterprozession mit den original Lourdes-Kerzen, das Gebet vor dem ausgesetzten Allerheiligsten mit eucharistischem Segen, das Rosenkranzgesätz ("Jesus, der uns in der Schwäche nahe ist"), die Musik und der persönliche Segen.
In seiner Predigt schilderte P. Oliver seine Erfahrung, dass Menschen oft jahrzehntelang leiden würden bis sie Jesus fänden und in sein ‚Sanatorium‘ kämen. Dieses Sanatorium "ist nicht etwas für Leute, die eine Zusatzversicherung haben, sondern das ist Jesus, der das Sanatorium für uns offen hat, nämlich auch einen ganz konkreten Ort: sein offenes Herz." Dieses sei immer und für alle offen: "Kommt alle zu mir, die ihr mühselig und beladen seid..." (Mt 11,25-30). Dort bekämen wir die beste Medizin, nämlich die Sakramente: heilende Begegnung und persönliche Zuwendung Christi, dem Herrn des Lebens und Lebensspender. Diese Sakramente wie Buße, Eucharistie oder Krankensalbung gelte es neu schätzen zu lernen in dem Wissen: Gott ist der Immanuel, der jeden Weg mit uns geht.
Lourdes habe ihn, so P. Oliver, beeindruckt: "Die Menschen waren voller Hoffnung, obwohl sie auch gewusst haben sie werden nicht alle körperlich gesund wieder nach Hause kommen." Der Wallfahrtsort in Frankreich sei ein Ort der besonderen Zuwendung Gottes, der manchen körperliche Heilung schenke, aber allen Hoffnung gebe.
Jesus sei den Menschen, mir persönlich gerade in dieser meiner Krankheit, in dieser meinr Not nahe. Allein deshalb, weil er schon durch alles hindurchgegangen sei: durch das Leiden, selbst durch den Tod. Die Herausforderung sei, in christlicher Einstellung die Not und das Leiden mit der Kraft des Heilands zu tragen und ihm zu schenken, als Sühne (Rosenkranz-Sühnekreuzzug) vielleicht für die Familie, für die Kinder, für die Enkel, für unsere Gesellschaft. Wichtig sei dieses "Mit-Sein Jesu", das uns "nie genommen" werde.
Nach der Feier haben alle Gottesdienstteilnehmer in Fläschen mit original Lourdes-Wasser sowie die aktuelle Ausgabe der RSK-Zeitschrift Betendes Gottes Volk erhalten.
Text: Elisabeth Legler, Susanne Leibrecht