Kirche trauert um P. Benno Mikocki
Der geistliche Leiter des Rosenkranz Sühnekreuzzugs, P. Benno Mikocki, ist am Freitag, dem 21. April, im 91. Lebensjahr im Wiener Franziskanerkloster verstorben. Das bestätigte die Vorstandsvorsitzende der Gebetsgemeinschaft, Traude Gallhofer, gegenüber Kathpress, die Mikocki bis zuletzt persönlich betreut hatte.
Der Franziskanerpater war insgesamt 47 Jahre für die Gebetsgemeinschaft tätig, die 1947 in Österreich entstanden ist, sich über die Landesgrenzen ausgebreitet hat und mit der rund 700.000 Menschen verbunden sind. Daran erinnerte auch der Vorsitzende der Österreichischen Bischofskonferenz, Erzbischof Franz Lackner, und hielt gegenüber Kathpress fest: „Mit P. Benno Mikocki verliert die Kirche einen großen Mann des Gebetes, der aus der Heiligen Schrift heraus lebte.“ „Seine Kraft und Bemühungen widmete er, in der Nachfolge von Petrus Pavlicek, dem Frieden in der Welt“, sagte der Salzburger Erzbischof, der gemeinsam mit Kardinal Christoph Schönborn als Protektor der Gebetsgemeinschaft fungiert. „Für mich war er ein Vorbild franziskanischer Brüderlichkeit und Hilfsbereitschaft“, so Lackner, der selbst dem Franziskanerorden angehört. „Ihm gilt die große Dankbarkeit der Kirche Österreichs - sein großes Werk möge ihm in der kommenden Welt reich belohnt werden.“
Kardinal Schönborn würdigte via Twitter das Wirken von Pater Mikocki, den er als „einen engagierten Seelsorger und großen Beter“ beschrieb, „der das Werk von P. Petrus Pavlicek, die große Gebetsbewegung für den Frieden in der Welt, treu fortgeführt hat.“ Wie der Wiener Erzbischof in der persönlich gezeichneten Kurznachricht am Freitagabend festhielt, habe „sein Engagement für den Frieden gerade am Ende seines Lebens ungeahnte Aktualität wiedergewonnen.“
Der Kardinal schloss: „Mein dankbares Gebet gilt ihm, mein Mitgefühl seinen Mitbrüdern im Franziskanerorden, seinen Angehörigen und den vielen treuen Beterinnen und Betern im RSK.“
Biografische Notizen
Geboren wurde P. Benno als eines von fünf Kindern als Martin Otto Maria Mikocki am 18. November 1932 in Wien. Er besuchte das Gymnasium in der Fichtnergasse. 1950 trat er in den Franziskanerorden ein und verbrachte das Noviziat im weststeirischen Maria Lankowitz. Nach dem Theologiestudium und der Priesterweihe im Jahr 1956 wirkte er als Kaplan, Präfekt in einem
Ordensseminar und Pfarrer. Ab 1976 war er Assistent des RSK-Gründers P. Petrus Pavlicek und nach dessen Tod 1982 Geistlicher Leiter der Gebetsgemeinschaft. Seit 2014 gehört er zudem dem RSK-Vorstand an.
Schon bald nach der Gründung des RSK 1947 wuchs die Bewegung durch ihre Gebetsinitiativen für die Freiheit des von den Siegermächten
besetzten Österreich stark an. Bittprozessionen durch die Wiener Innenstadt begleitet von Tausenden - unter ihnen immer wieder auch die Spitzenpolitiker Leopold Figl und Julius Raab - machten den RSK rasch bekannt, sodass er im Mai 1955 bereits eine halbe Million Mitglieder hatte.
In dieser Zeit wurde die jährliche Maria Namen Feier rund um den 12. September zu einem Fixpunkt des katholischen Glaubenslebens in Wien. Für ihre geistliche Gestaltung war über Jahrzehnte P. Mikocki hauptverantwortlich. Ab 1958 war die Wiener Stadthalle Veranstaltungsort für die Tausenden Mitfeiernden, sowie schließlich ab 2011 der Stephansdom.