„Sie war eine Frau von kleiner Gestalt, aber eine große Persönlichkeit.“
Frau Agnes Gallhofer, eines der treuesten RSK-Mitglieder der ersten Stunden, Mutter von RSK-Präsidentin Frau Traude Gallhofer, und Weggefährtin von RSK-Gründer P. Petrus Pavlicek, würde am 28. Juli ihren 100. Geburtstag feiern.
Beim Requiem am 9. Juni 2018 sagte Erzbischof Lackner über sie zwei bemerkenswerte Worte:
„Sie war eine Frau von kleiner Gestalt, aber eine große Persönlichkeit.“ und
„Jede Begegnung mit ihr war ein Erlebnis.“
Ein großes Wort. Von wem unter uns wird das einmal gesagt werden können?
P. Benno hat uns Punkte ihres Lebens berührend in Erinnerung gerufen. Im RSK und in der Franziskanerkirche galt Mutter Gallhofer schon zu Lebzeiten als Legende, nicht nur aufgrund ihres außergewöhnlich hohen Alters.
Die meisten von Ihnen haben sie länger gekannt als ich. Andere sind ihr vielleicht in kürzerer Bekanntschaft näher gewesen. Was aber alle, die ihr begegnet sind, von ihr sagen, ist, dass sie für jede und jeden in jeder Situation ein gutes und ermunterndes Wort parat hatte. Aus einer Begegnung mit ihr – so sagte es auch der Erzbischof – ist man immer gestärkt und zuversichtlich herausgegangen.
Meiner Beobachtung nach haben zwei Gründe diesen Eindruck mitbestimmt: zum einen war da dieses humorvolle, zuweilen verschmitzte Wesen von Mutter Gallhofer, das ihr noch im Sterbebett zu eigen war.
Das andere ist der Umstand, dass man ihre Zusprüche, ihre aufbauenden Worte und guten Wünsche nicht einfach nur gesagt bekommen hat. Vielmehr hatte man Gewissheit, dass sie die jeweiligen Freuden und Nöte ihrer Gesprächspartner immer in ihr Beten mitgenommen und dem Herrgott und Unserer Lieben Frau kindlich ans Herz gelegt hat.
Sie hat viel gebetet. Immer im Hintergrund, aber unablässig. Im fortwährenden Beten des Rosenkranzes war sie, um in einem Bild von Bischof Reinhold Stecher zu bleiben, wie ein verlässlich dahinbrummender Motor, der das sprichwörtliche Werkel am Laufen hält.
Wie intensiv haben wir diese adorable Schubkraft allein im vergangenen Jubiläumsjahr erleben können!?
Agnes Gallhofer und der RSK waren, nein, sie sind auf das Engste miteinander verbunden. Wir wissen um ihre langjährige und tatkräftige Mitarbeit im RSK-Büro und bei den vielen großen RSK-Veranstaltungen in Österreich und darüber hinaus.
Mit ihrer Lebenshaltung – und wir sprechen da von nahezu einem Jahrhundert – und in ihrer Zielfindung wurde sie jedoch in einmaliger Weise auch zum Inbegriff der Gebetsgemeinschaft, des Rosenkranzsühnekreuzzugs.
Text: Thomas Dolezal,
Ausschnitt aus der Rede beim Requiem am 9. Juni 2018
Am 24. Mai 2018, im 98. Lebensjahr, hat Gott sie in die ewige Heimat gerufen.