"'Buße neu' klingt interessanter"
Zu Beginn beteten die Gläubigen gemeinsam den freudenreichen Rosenkranz.
Der anschließenden Eucharistiefeier stand P. Benno Mikocki OFM, geistlicher Assistent des RSK, vor. Konzelebranten waren Provinzial P. Oliver Ruggenthaler OFM und P. Wolfgang Frühwirt OFM.
"Bevor ich für andere eintrete", was mit "Sühne" gemeint sei, "muss ich bei mir selber anfangen" - also mit der "Buße". Mit diesen Gedanken eröffnete P. Benno seine Predigt. Da man heutzutage aber vieles interessanter machen müsse, um wahrgenommen zu werden, setzte der Franziskanerpater "Buße neu" als Überschrift und beleuchtete diese ausgehend vom Aspekt der Taufe.
"In der Taufe hat uns Gott ein ganz großes Talent geschenkt: 'Nicht mehr ich lebe, sondern Christus lebt in mir' (Gal 2,20) können wir wie Paulus sagen." Unsere Aufgabe nun sei es, dieses Talent zu entfalten.
Dazu nannte er drei Aspekte:
- "Sich bewusst werden: Christus lebt in mir."
Laut dem Zweiten Vatikanischen Konzil ist die Eucharistie "Quelle und Höhepunkt des ganzen christlichen Lebens."
Wir könnten Gott im Wort begegnen. "Wie enttäuscht ist Gott, wenn wir sein Wort nicht ernst nehmen!", merkte P. Benno an. Er wies aber auch darauf hin, dass das Wort Gottes übertragen werden müsse.
Dem eucharistischen Gott könne man natürlich auch in der Kommunion und in der Anbetung begegnen, um so zu vertiefen: "Christus lebt in mir".
- Die Gemeinschaft mit Jesus vertiefen.
Das geschehe beispielsweise im Gebet und im Vertrauen: „Sorgt euch um nichts, sondern bringt in jeder Lage betend und flehend eure Bitten mit Dank vor Gott!“ (Phil 4,6).
Gerade in der Zeit rund um Weihnachten würden wir erleben: Wenn wir jemandem etwas Gutes tun, revanchiere sich dieser bei uns.
Wenn wir anderen etwas Gutes tun, revanchiere sich Jesus bei uns, indem unsere Gemeinschaft dann enger werde, zeigte sich P. Benno überzeugt.
- Unsere Arbeit gut tun.
Die an uns gestellten Anforderungen seien heute sehr hoch. Doch es sei wichtig, alles so gut als uns möglich zu tun.
"Buße neu ist eine große Aufgabe" fasste P. Benno seine Gedanken zusammen. Es sei nicht nur etwas für Fromme, in Gemeinschaft mit Jesus zu leben und diese zu vertiefen. Jesus "will uns auch bei der Arbeit helfen, dass wir vorbildliche Menschen sind." Auf diese Weise könnten wir zum Frieden beitragen.
Der Nachfolger von P. Petrus im RSK wandte sich am Ende der Predigt an den Gründer: "P. Petrus, hilf uns, dass wir inniger mit Jesus verbunden werden. Amen."
Am Ende des Festgottesdienstes machten die Gläubigen eine Statio am Grab von P. Petrus mit der "Hymne" des RSK "Schutzfrau Österreichs" und einem Gebet nach P. Petrus:
"Maria, Königin der Herzen und Mittlerin der Gnaden, erflehe vielen Menschen die Überzeugung, dass geeintes Gebet eine Macht ist, die Gottes Barmherzigkeit auf diese Weise herabzieht, dass der Friede eine Gnade ist, die durch treues Gebet und durch die Opfer des ganzen Volkes erfleht werden kann.
Lass uns die Beleidigungen, die Gott und dir zugefügt werden, mit Jesus sühnen und den Frieden retten. Amen."
Das musikalische Hauptwerk des Gottesdienstes - ausgewählt und charakterisiert von Mag. Thomas Dolezal - stammt aus der Komponistenfeder von P. Ägidius Schenk, der dem Konvent der Minoriten, einem Ableger des Franziskanerordens, angehörte. ARS MUSICA musizierte das Mess-Ordinarium, die Messe in A-Dur, mit den kurzen lebendigen Sätzen für kleine, feine Besetzung, immer frisch und musikantisch - ganz dem auch sonst üblichen Stil des Paters entsprechend, dessen Geburtstag sich am 2. November zum 300. Mal jährte.