"Kommt alle zu mir!"
"Krankheit kommt nicht von Gott!". Mit diesen Worten eröffnete P. Benno Mikocki OFM seine ermutigende Predigt. Gut 200 Gläubige waren der Einladung des RSK und der Wiener Franziskaner gefolgt, um sich in ihren Leiden und Krankheiten stärken zu lassen.
Viele Kranke würden sich nämlich fragen: "Was hab´ich ang´stellt, dass der Herrgott mi mit Krankheit straft?" Diese Frage sei jedoch falsch, denn "Krankheit kommt nicht von Gott.", so der geistliche Leiter des RSK. Krankheit, Alter und Einsamkeit seien immer auch eine Chance, der Einladung Jesu unmittelbarer zu folgen: "Kommt alle zu mir, die ihr euch plagt und schwere Lasten zu tragen habt. Ich werde euch Ruhe verschaffen." (Mt 11,28).
In Anlehung an ein Wort von Papst Johannes Paul II. betonte P. Benno: Dass Frauen besser trösten könnten als Männer sei eine nicht zu leugnende Tatsache. Deshalb sei auch naheliegend, sich in Zeiten, in denen man des besonderen Trostes bedürfe, zur Mutter Gottes zu gehen. "Rosenkranz beten, zu Jesus kommen, ist gut."
Zur weiteren Ermutigung zitierte P. Benno den österreichischen Nationaldichter Franz Grillparzer: "Jesus nimmt nicht die Last, aber er stärkt die Schultern."
Wenn wir zu jemandem eingeladen seien, würden wir uns fragen was wir als Gastgeschenk mitbringen könnten. So ähnlich könnten wir auch Jesus unser Geschenk des Leidens bringen, der uns in den Worten des heutigen Evangeliums einlädt: "Kommt alle zu mir..."
"Jesus hat ein tiefes Verständnis für unsere Schmerzen und Leiden." Gerade die Krankensalbung sei ein Geschenk, mit dem der Heiland uns stärken möchte.
Er selbst, so P. Benno, habe erst kürzlich nach einer Operation "in einer Nacht der Schmerzen" erlebt, dass in so einer Situation gar nicht so leicht sei, zu Jesus zu kommen. Deshalb sei wichtig, dies jeden Tag zu üben. Sein Rat: "Suchen wir jeden Tag die Nähe zu Jesus".
Die Musik unterstützte in besonderer Weise das Anliegen der Stärkung und Ermutigung. Unter der Leitung und Mitwirkung von Mag. Thomas Dolezal hat ein Vokalquartett den Gottesdienst mitgestaltet, zum Beispiel mit "Harre, meine Seele, harre des Herrn, alles ihm befehle, hilft er doch so gern." von Cesar Malan. Nicht weniger innig sangen die Gläubigen "Wohin soll ich mich wenden..." von Franz Schubert oder "Lass die Armen und die Kranken, alle Menschen, groß und klein, lieber Heiland, so wir bitten, stets in dir geborgen sein" (nach Theresia Werschlein).
Dankbar und erfülllt gingen die Gläubigen wieder nach Hause:
Sichtbar beschenkt mit der aktuellen Ausgabe der RSK-Zeitschrift "Betendes Gottesvolk" und einem kleinen Fläschen mit Lourdes-Wasser aus der Quelle des weltberühmten Wallfahrtsortes.
Mit welch unsichtbaren Geschenken für Körper, Geist und Seele jeder Einzelne von Gott beschenkt wurde, wird ein Geheimnis bleiben.