Große Marienfeier in Einsiedeln
Abt Peter von Sury, Mariastein, leitete den Festgottesdienst am Vormittag. Als Vorsitzender der Konferenz der Ordensoberen der Schweiz wird er jede Woche aufs Neue mit Missbrauchsskandalen konfrontiert, was ihn seelisch schwer belaste. In dieser Situation fand er aber einen Trost in der Lauretanischen Litanei: du Zuflucht der Sünder, du Trost der Betrübten, du Mutter der Kirche ...
Abt Peter empfahl den Gläubigen, die Marienlitanei zu beten, um auf diese Weise den Betroffenen, aber auch den Tätern zu helfen. Die Mutter der Kirche möge dazu beitragen, dass Menschen wieder Vertrauen zur Kirche gewinnen. Wir danken Abt Peter, dass er ein schwieriges Problem so klar angesprochen und zum Gebet für alle Betroffenen aufgerufen hat.
Realistische Optimisten
In seiner Nachmittagspredigt wies P. Benno auf den evangelischen Bibelwissenschafter Rainer Riesner hin, der an einem konkreten Beispiel aufzeigte, dass eine gediegene Beschäftigung mit der Bibel zur Einheit der Kirchen beitragen könne.
Zwei Milliarden Christen, geeint im Gebet, könnten sie nicht Unheil von der Welt abwenden? Allerdings: Die alttestamentlichen Propheten riefen nicht zum Gebet, sondern zur Bekehrung auf. Gilt das nicht auch heute? Bekehrung durch den Rosenkranz, der auch in unserem Leben etwas bewirkt. Bekehrung durch die Vorbereitung auf den Sonntagsgottesdienst. Verstehen wir die Lesungen, die vorgetragen werden? Hilfen seitens des RSK gibt es wöchentlich hier.
Jeden dritten Sonntag im Monat gibt es eine Erklärung von Frau Prof. Regina Willi (AT) und P. Benno (NT), die Sie gerne bestellen können.
P. Benno meinte, die Haltung des Christen sollte ein realistischer Optimismus sein: realistisch, der auch die Not, das Unheil, die Sünde nicht vertuscht. Optimismus, der aus der Betrachtung der Bibel entspringt, denn sie ist Frohbotschaft vom Reich Gottes, dem wir entgegengehen, das wir aber auch schon hier in einem kleinen Anfang leben sollten.