Pater Pio und Fatima
Millionen Menschen führte dieser einfache Kapuzinerpater aus dem süditalienischen San Giovanni Rotondo durch seine Worte, sein Charisma und seine Wundertaten näher zu Gott. Zahlreiche Heilungen sind ihm zugesprochen worden. Aber auch er selbst durfte Heilung erleben - dank der Muttergottes von Fatima.
Am 24. April 1959 erkrankt Pater Pio schwer. Es ist genau der Tag, an dem die Pilgermadonna von Fatima nach Italien gebracht wird, wo sie mehrere Monate lang in verschiedenen Städten und Kirchen des Landes verehrt werden soll. Pater Pios Zustand ist von diesem Tag an Besorgnis erregend, die Ärzte diagnostizieren eine bronchiale Lungenentzündung und einen Tumor. Der Mönch kann weder die Hl. Messe feiern noch Beichte hören.
Als am Morgen des 6. August 1959 die Pilgermadonna auch nach San Giocanni Rotondo gebracht wird, wo Pater Pio lebt, bringen Mitbrüder den stigmatisierten Mönch in die Sakristei der Klosterkirche, damit er dort die Madonna von Fatima begrüßen kann. Liebevoll küsst der Kranke die Statue. Aber er ist zu schwach, um länger vor ihr verweilen zu können. Als am Nachmittag desselben Tages ein Hubschrauber abhebt, um die Pilgermadonna zur nächsten Kirche zu bringen, bittet Pater Pio seine Mitbrüder, ihn an das Fenstr seiner Klosterzelle zu bringen, damit er sich von der Jungfrau Maria verabschieden kann.
Mit Tränen in den Augen ruft er der Wegfliegenden zu: "Meine liebe Mutter, du bist nach Italien gekommen und ich bin krank geworden. Nun, da du wieder gehst, willst du mich krank zurücklassen?"
In diesem Moment wendet der Pilot plötzlich, dreht drei Runden vor dem Fenster des Kapuzinermönches und fliegt erst dann endgültig ab. Der Pilot erzählt später, ein unerklärlicher innerer Zwang habe ihn dazu bewogen vor dem Fenster des Klosters zu kreisen, wo Pater Pio stand.
Noch während der Hubschrauber mit der Fatima-Statue seine Sonderrunden dreht, geschieht Wundersames: Pater Pio wird geheilt. Sein Beichtvater berichtet: "In diesem Moment fühlte Pater Pio eine geheimnisvolle Kraft in seinem Körper und rief seinen Mitbründern zu: 'Ich bin geheilt! Unsere Liebe Frau von Fatima hat mich geheilt!'"
"Als ich am Fenster stand, fühlte ich einen eigenartigen Schauder durch alle meine Knochen fahren, der mich sofort heilte", erzählt der Heilige später selbst. "Ich danke der Jungfrau von Fatima! Am selben Tag, als sie uns verließ, fühlte ich mich wieder gut." Und tatsächlich: Von diesem Moment an ist Pater Pio wieder gesund und stark wie zuvor.
Pater Pio bleibt der Muttergottes von Fatima und ihrer Botschaft zeitlebens eng verbunden. Er nimmt ihre Bitte "Betet täglich den Rosenkranz" tief ernst. Fast immer sieht man ihn mit einem Rosenkranz - und überall, wo er kann, verbreitet er dieses Gebet.
Quelle: PUR spezial 2/2017 - 100 Jahre Fatima
Wichtige Lebensdaten von P. Pio:
- * 25. Mai 1887 in Pietrelcina
- 20. September 1918: Stigmatisierung
- † 23. September 1968 in San Giovanni Rotondo
- Papst Johannes Paul II. sprach Pio von Pietrelcina 1999 selig und 2002 heilig.