Lackner bei RSK-TV-Festmesse: "Die Welt schreit nach Frieden"
"In einer Zeit fürchterlich kriegerischer Wirren – der Erste Weltkrieg war im Gange –, Europa begann sich zu spalten, Eiserne Vorhänge kündigten sich an, da erscheint Maria drei Kindern": An diese Privatoffenbarung an einfache Hirtenkinder – Lucia, Jacinta und Francisco – vor 100 Jahren in Fatima hat der Salzburger Erzbischof Franz Lackner am Sonntag in der Wiener Franziskanerkirche erinnert. Er leitete den im Fernsehen des ORF und ZDF übertragenen Festgottesdienst des Rosenkranz-Sühnekreuzzugs (RSK), dessen 70 Jahr-Jubiläum in enger Verbindung zur Mutter-Gottes-Erscheinung in Fatima steht. In Österreich habe nach dem Zweiten Weltkrieg RSK-Gründer P. Petrus Pavlicek (1902-1982) den Ruf Marias verspürt, für den Frieden zu beten.
Die Gebetsgemeinschaft des Rosenkranz-Sühnekreuzzuges wisse sich diesem Anliegen bis zum heutigen Tag verpflichtet, sagte Erzbischof Lackner in seiner Predigt. Auch heute gelte: "Die Welt schreit nach Frieden – Hass, Gewalt, Terror und Krieg erschüttern die Grundfeste des Zusammenlebens." Lackner richtete an die Festgemeinde und die Konzelebranten Franziskaner-Guardian P. Felix Gradl und P. Benno Mikocki den Appell: "Setzen wir ein Zeichen! Vertrauen wir dem Zuruf der Muttergottes: Betet und es wird Frieden sein!"
In Bezug auf die Marienerscheinungen in Fatima erklärte der Erzbischof, an sich sei das offenbarende Wirken Gottes in Jesus Christus abgeschlossen. Zugleich verwies er auf das Johannesevangelium, in dem Jesus am Ende seiner irdischen Mission sagt: "Noch vieles habe ich euch zu sagen, aber ihr könnt es jetzt nicht tragen." Dazu Lackner: "Unser Verstehen hört niemals auf. Das ist Grund und authentischer Ort von Privatoffenbarungen." Sie seien wichtige Impulse und Imperative, das Evangelium im Lichte der jeweiligen Zeit zu leben.
Weg weisende Imperative
An biblische Imperative erinnerte der aus dem Franziskanerorden stammende Salzburger Erzbischof auch in seiner Predigt: Drei Hirtenkinder als Adressaten der Friedensbotschaft Marias ließen an die Aufforderung Jesu denken: "Lasst die Kinder zu mir kommen." Kinder haben nach den Worten Lackners "einen hohen Grad von Ursprünglichkeit, schenken maßlos Vertrauen, können glauben". Auch Maria habe als einfaches Mädchen aus Nazareth Ja zu Gott und seinem Wort gesagt: "Mir geschehe, wie du gesagt hast." Während des öffentlichen Wirkens Jesu sei von seiner Mutter nur ein Wort überliefert – ein Imperativ bei der Hochzeit zu Kana: "Was er euch sagt, das tut".
Und ein Imperativ stehe auch am Anfang der Verkündigung Jesu: "Kehrt um und glaubt an das Evangelium!" Gebet und Umkehr sei die zentrale Botschaft von Fatima, "der Imperativ, der nun an uns ergeht".
Feiern zu 100 Jahre Sonnenwunder
Mit großen Gottesdiensten in aller Welt – auch in Österreich – geht am Freitag, 13. Oktober, das Jubiläumsjahr "100 Jahre Fatima-Marienerscheinungen" zu Ende. Papst Franziskus, der am 13. Mai den portugiesischen Wallfahrtsort besucht hatte, erinnerte bei der Generalaudienz am 4. Oktober an den Abschluss des Feierjahres.
Kardinal Christoph Schönborn hält am Samstag, 14. Oktober (17.00 Uhr), im Wiener Stephansdom eine Fatima-Andacht, der Grazer Diözesanbischof Wilhelm Krautwaschl leitet am 13. Oktober (18.30 Uhr) die diözesane Fatimafeier in Mariatrost.
Im Stephansdom finden am 13. und 14. Oktober Fatima-Glaubensfeiern statt. Am 13. Oktober wird sie von Abt Thomas Renner aus Stift Altenburg geleitet. Beginn ist um 18 Uhr vor dem Gnadenbild Maria Pocs. Eine Lichterprozession führt zum Hauptaltar, wo dann die Pontifkalmesse "Unsere Liebe Frau von Fatima" beginnt. Am 14. Oktober sind alle Kindergruppen und Familien in den Stephansdom geladen, um den Marienerscheinungen von Fatima spielerisch auf die Spur zu kommen. Beim Stadtgeländespiel "Was damals wirklich geschah" können sie Stationen zum Singen, Basteln, Spielen u.a. erleben.
Quelle: kathpress