"inpuncto": Eigene Ausgabe zum Fatima-RSK-Jubiläumsjahr
Die Beiträge reichen von den Schilderungen der Folgen der RSK-Gebetsgemeinschaft rund um den Staatsvertrag von 1955 über Zeugnisse von Persönlichkeiten über den Rosenkranz bis hin zu einem Kurzportrait der Fatima-Seherkinder durch die Kinderbuchautorin Lene Mayer-Skumanz.
„Niemand kann Frieden erzwingen, wenige können ihn verhandeln, alle können ihn erbeten“, erklären Österreichs Erzbischöfe Christoph Schönborn und Franz Lackner, die beiden RSK-Schirmherren, in ihrem Grußwort zum Heft. Durchaus ließen die heutigen Erschütterungen durch Krisen, Kriege und Katastrophen nachvollziehen, in welchem Zustand sich die Welt im Kriegsjahr 1917 befunden habe. Die Botschaft von Fatima sei auch im Licht späterer Ereignisse die „bedeutendste prophetische Botschaft für unsere Zeit“, so Schönborn und Lackner. Der RSK, der ab 1947 den Aufruf der Gottesmutter zum Gebet für den Frieden aufgegriffen habe, habe in seiner Bedeutung längst die Grenzen Österreichs überschritten.
Kräutler: Rosenkranz ein politisches Gebet
Als „meditativen Fixpunkt“ bezeichnet Amazonas-Bischof Erwin Kräutler den Rosenkranz. Er sei der RSK schon als Elfjähriger beigetreten, nachdem das Rosenkranzgebet schon zuvor zur Tradition seiner Familie gehört habe, schildert er im „inpuncto“-Interview. Die damals eingegangene Verpflichtung zum täglichen Rosenkranz erfüllt er noch heute - „ob auf durchgeschüttelten Fahrten mit dem Jeep oder am Schiff auf tagelangen Reisen zu den Gemeinden“, so der weiter in Brasilien tätige Altbischof der Prälatur Xingu.
Für das Mariengebet hat Kräutler seine eigene Auslegung gefunden: Der Engelsgruß „Ave Maria“ laute im aramäischen Original „Schlom lech“, also das von Jesus in ähnlicher Form oft wiederholte „Der Friede sei mit dir“. Im biblischen Sinn sei Friede nicht nur Wohlbefinden, sondern auch Folge von Vertrauen in Gott und zugleich ein „Werk der Gerechtigkeit“, so der Bischof. Gerechtigkeit sei jedoch auch politisch zu verstehen im Sinne einer gerechten Ordnung, die auf menschliche Entfaltung, Respekt der Menschenwürde und Garantie der Freiheit setzt, verweist Kräutler auf das Schluss-dokument der zweiten lateinamerikanischen Bischofskonferenz in Medellin.
Betende Prominenz
Auch in der heimischen Promi-Szene gibt es etliche Menschen, die das Gebet hochschätzen, machen Wortbeiträge im „inpuncto“ deutlich. Schlagersänger Semino Rossi bekennt etwa, dass er im Gebet mit Gott in Verbindung trete und ihm danke. „Gebete spenden immer Kraft, Trost und Vertrauen, um den Weg des Lebens weitergehen zu können“, so der Musiker. Die Journalistin Barbara Stöckl denkt beim Beten über bewegende Situationen nach oder schweigt einfach. „Jesus sagt, wer im Verborgenen betet, dem wird es vergolten. Das finde ich eine gute Anleitung für den eigenen Weg zum Gebet“, so die ORF-Moderatorin.
Den Rosenkranz „immer dabei“ hat Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter: Zeit zwischen Terminen nutze er öfters für ein Gebet, da er dabei in sich gehen könne und für wichtige Entscheidungen Orientierung finde. „Gerade in der heutigen schnelllebigen Zeit sind solche Momente wertvoll.“ Für Haubenköchin Johanna Maier ist das Gebet „innere Zwiesprache, die aus dem Herzen kommt“, und bei der „Dank und Freuen, aber auch Hoffen und Vertrauen“ im Zentrum stünden. Es sei ein „großes Glück“, glauben zu können.
Gebet verändert die Welt Gebet hilft „zuerst den Betern selbst“, erklärt der Innsbrucker Dogmatiker Jozef Niewiadomski in einem „Inpuncto“-Beitrag: „Um sensibel und spirituell lebendig zu bleiben sowie die oft unscheinbaren ersten Anzeichen einer Lösung nicht zu verschlafen, braucht der Mensch das Gebet.“ Das Gebet sei auch nötig, um nicht im Vertrauen darauf müde zu werden, „dass Gott uns Menschen jederzeit ungeahnte Wege zum Frieden und zur Gerechtigkeit anbahnt“.
Gleichzeitig verändert Gebet jedoch auch die Welt, so der Theologe weiter: Es sei eine „Insel relativer Freiheit“ und eine „Art des spirituellen Widerstandes“, da es zu einer Welt beitrage, „die anders ist als jene, die wir bloß aus dem Zusammenwirken gegenwärtiger Kräfte kennen“. Indem es dem Einzelnen erlaube, zu sich selbst und zu vorherrschenden Einflüssen in Distanz zu treten, sei es auch ein Schutz vor Manipulation. Stark sei hier die Erfahrung aus den Konzentrationslagern: Viele Insassen hätten durch den „Dialog mit der anderen Wirklichkeit“ im Bittgebet zu Gott die eigene Identität bewahrt.
Quelle: kathpress
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