"Für Sie persönlich"
Er war drei Jahre alt und es ging noch immer nicht. Bei einer Untersuchung wurde festgestellt, dass sein Gehör gestört ist. Moritz bekam ein Hörgerät und ging dann mit seinem Vater hinaus in den Garten. Da hörte er auf einmal die Vögel zwitschern, er blieb überrascht und staunend stehen und war ganz aufmerksam, denn das waren Töne, die er noch nie gehört hat. Sein Vater beobachtete dies und weinte vor Freude.
Diese Begebenheit macht mich sehr nachdenklich, denn wie selbstverständlich nehmen wir doch, dass wir hören können! Und auf das Hören kommt es im Leben, auch im religiösen Leben immer wieder an. Schon im Alten Testament lesen wir: „Höre Israel“, die Propheten verwenden sehr oft das Wort „Hören“.
Auch die Gottesmutter Maria hat auf die Botschaft des Engels gehört und ihr großes JA gesprochen. Es kommt also nicht nur auf das „Hören“ an, die Folge davon ist das „Gehorchen“, das Tun. Bei Matthäus lesen wir im Evangelium von der Verklärung Jesu: „Noch während er redete, siehe, eine leuchtende Wolke überschattete sie und siehe, eine Stimme erscholl aus der Wolke: Dieser ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen gefunden habe; auf ihn sollt ihr hören“ (Mt 17,5). Und Jesus spricht auch oft vom „Hören“, zum Beispiel: „Meine Schafe hören auf meine Stimme; ich kenne sie und sie folgen mir“ (Joh 10,27).
Man könnte hier noch viele Beispiele anführen. Achten Sie selbst einmal, wie oft in der Heiligen Schrift vom „Hören“ die Rede ist. Gott, Jesus, sprechen uns an. Warum? Sie wollen uns etwas mitteilen, etwas für unser Leben Wichtiges. Und das sollen wir dann auch nach Möglichkeit im täglichen Leben beachten und verwirklichen.
Im Artikel "Ein stilles, aber bedeutungsvolles Jubiläum" berichtet P. Benno von der Eingebung, die P. Petrus 1946 in Mariazell hatte. P. Petrus sagte dazu manchmal: „Wenn ich damals nicht gehört hätte!“. Was wäre da versäumt worden, es gebe unsere Gebetsgemeinschaft nicht!
Es ist oft so, dass vielleicht nicht eine Stimme zu vernehmen ist, sondern es gibt auch das innere Hören, eine Eingebung, ein Gedanke, den man nicht nur hören, sondern auch befolgen, etwas tun soll.
Zwei erfreuliche Nachrichten möchte ich Ihnen noch mitteilen:
- Es haben sich noch weitere Priester und Diakone zum täglichen Segen gemeldet, darunter auch zwei Bischöfe, so dass es bis Redaktionsschluss 118 geworden sind, die täglich die Mitglieder und ihre Angehörigen segnen. Ein ganz wertvoller Dienst!
- Erzbischof Franz Lackner, der Protektor unserer Gebetsgemeinschaft, sagte in einem Gespräch, dass er bei seinem täglichen Morgenrundgang durch Salzburg auch zu einem Marienaltar geht und dort für alle Mitglieder des RSK betet. Dafür sind wir sehr dankbar!
Nun wünsche ich Ihnen, trotz aller Einschränkungen, die durch Covid-19 noch vorhanden sind, einen erholsamen Sommer und viel Kraft in dieser schwierigen, herausfordernden Zeit.
Im Gebet verbunden
Traude Gallhofer
für den Vorstand des RSK
Die Gebetsgemeinschaft des RSK steht unter der Patronanz von Kardinal Christoph Schönborn, Wien, und Erzbischof Franz Lackner, Salzburg